Von Maximilian Peschke
In luftiger Höhe legen derzeit Mitarbeiter der Zimmerei Gerhard Lang aus Petersbuch den Dachstuhl des Chores der Heidecker Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer frei. Nach der Erstellung eines Schutzdaches werden die Sanierungsarbeiten zügig beginnen. Zimmerer Gerhard Lang, Spezialist und Restaurator für baugewerbliche Spezialarbeiten rechnet mit einer über Monate andauernden Baustelle.
Nach der aufwändigen Erstellung des Baugerüstes in der Kirche und rund um den Dachstuhl des Chores kann nun bald mit den notwendigen Sanierungsarbeiten begonnen werden. Kaplan Dominik Pillmayer ließ es sich mit Architekt Robert Kaminsky von der Kirchenstiftung nicht nehmen, als erste die Baustelle hoch über den Dächern der Stadt zu besichtigen. Ein erster Blick habe gezeigt, dass die Schäden vielleicht nicht ganz so schlimm seien, als vermutet. Man freue sich, dass jetzt nach der Einrüstung der Baustelle zügig mit der Sanierungsphase begonnen wird, weil man so die trockene Jahreszeit nutzen könne. Rund 60 Stufen muss man hinaufsteigen um die Arbeitsplattform in einer Höhe von 13 Metern zu erreichen. Derzeit sind sieben Mitarbeiter dabei, ein Schutzdach mit reißfester Gitterfolie zu errichten. Dazu werden schwere Balken rund um den Chor eingebaut und verankert, um die Sanierungsarbeiten künftig bei jedem Wetter zu ermöglichen. Die Dachziegel sind inzwischen entfernt worden. Die alte Dachlattung wird jetzt ausgebaut. Auch Schmutz und Schutt muss entfernt werden. Zimmerer Gerhard Lang machte deutlich, dass seine Leute derzeit nur vorbereitende Arbeiten vornehmen. Die alten Balkenlagen müssen dazu nach und nach freigelegt werden. Ein erster Blick zeige allerdings schon deutlich, dass etliche Balken der Dachkonstruktion durch Feuchtigkeit stark beschädigt sind und ausgewechselt werden müssen. Nach der Entfernung der Traufschalung werde man das volle Ausmaß der Schäden am Dachstuhl feststellen können, meinte der erfahrene Restaurator. Dann werde es einen gemeinsamen Termin mit dem Bauherrn, der Kath. Kirchenstiftung sowie dem Ingenieurbüro Stefan Wolfrum aus Greding geben, um die weitere Vorgehensweise bei der statischen Sicherung und Sanierung zu besprechen und festzulegen. Er rechne mit einer Bauzeit von zwei bis drei Monaten, wenngleich man wegen vieler Unwägbarkeiten die Sanierungsphase nicht genau taxieren könne. Kaplan Pillmayer: „Es wäre schön, wenn wir bis zum Sommer die Sanierung zum Abschluss bringen, damit wir unsere Kirche wieder ohne Einschränkungen nutzen können!“
Kirchenpfleger Ludwig Roith stellte heraus, dass für die Behebung der Schäden an der Chordachkonstruktion sowie des Sandstein- und Gewölbemauerwerks der Sakristei insgesamt 372.000 Euro veranschlagt sind. Damit sollten die notwendigen Arbeiten der Gerüstebauer, Dachdecker, Zimmerer, Spengler, Steinmetze, Putzer und Glaser abgedeckt werden können. Sicherlich gebe es noch einige Unwägbarkeiten in der Sanierungsphase, so dass die Gesamtfinanzierung noch nicht ganz in „trockenen Tüchern“ sei. Man hoffe, dass über den kürzlich gegründeten Kirchenförderverein weiterhin Spenden fließen um Finanzierungslücken schließen zu können. Er wies auch darauf hin, dass vom Kirchenförderverein im Hof des Hauses St. Benedikt ein Kleidercontainer aufgestellt wurde, dessen Erlös dem Kirchenförderverein zu Gute kommen wird. „Mit der Spende alter Kleider kann man also die Kirchensanierung mit unterstützen!“